Hufrehe – und jetzt?
Hufrehe – und jetzt?

Hufrehe – und jetzt?

Viele Pferde und Esel, die als Haustiere gehalten werden, leiden heute unter Hufrehe und anderen Problemen des Stoffwechsels, da ihr tägliches Bewegungspensum nicht mit dem Futterangebot zusammenpasst. Statt während einer kontinuierlichen Wanderung von Wasserstelle zu Wasserstelle immer mal wieder hier und da Fresspausen einzulegen und nicht nur an rauhem, harten Steppengras, sondern auch an Kräutern, Wurzeln, Bäumen, Büschen, Laub, Stroh, etc. zu knabbern, stehen sie die meiste Zeit nur herum und fressen aus Langeweile zuckerreiche Weidegräser, die für die Haltung von Hochleistungsmilchkühen und Fleischrassen gezüchtet wurden. Oder sie stehen im Stall / Paddock und fressen 24h ad libitum zuckerreiches Heu von ebendiesen Kuhweiden. Das geht nicht immer gut.

Ist die Hufrehe einmal da, muss man sich mit ihr auseinandersetzen und individuelle Lösungen finden. Die Erkenntnis, dass es sich in den meisten Fällen um eine „Wohlstandskrankheit“ handelt, ist zwar hilfreich, aber wie den „Wohlstand“ vermeiden? Wir lieben unsere Tiere und wollen nur das Beste für sie, natürlich wollen wir auch unseren Wohlstand mit ihnen teilen. Doch sowohl für uns Menschen als auch für unsere Haustiere ist manchmal das Überangebot an zuckerhaltiger Nahrung schlichtweg eine Katastrophe. Und manch ein mageres Tier, das aus „schlechter“ Haltung gerettet wird, ist körperlich gesünder als ein gehätscheltes dickes Seelenpony – wie absurd!

Als Pferde- oder Eselhalter ist man inzwischen gezwungen, einen erheblichen Aufwand zu betreiben, wenn man die Ernährung seiner Equiden gesund gestalten möchte. Spezielles zuckerarmes und trotzdem nährstoffreiches Heu auftreiben, einen Aktivstall anlegen mit möglichst viel Bewegungsanreizen, die Heuportionen rationieren und über den Tag verteilt zugänglich machen, sodass die verdauung der Dauerknabberer nicht ins stocken gerät, und dann möchte das Lauftier Pferd immer noch täglich seine 20 Kilometer laufen…

Die richtige Hufbearbeitung kann hier auf jeden Fall helfen. Gerade bei der Regeneration von Rehehufen ist eine häufige und dabei minimalistische Korrektur der verformten Hufe eine große Unterstützung für die betroffenen Tiere. Je öfter und je weniger, desto besser. Je seltener und je invasiver die Bearbeitung, desto schlechter stehen die Chancen für eine umfassende Heilung. Daher biete ich für Rehepatienten im ersten Monat auch wöchentliche Besuche an zu einem deutlich geringeren Preis, um Besitzer zu motivieren, in dieser kritischen Zeit eine gute Grundlage zu legen für eine vollständige Reha.

Da diese kurzen Bearbeitungsintervalle mit wenig Abrieb so gut für die Hufgesundheit sind, biete ich auch Hufpflegetraining für Pferde- und Eselbesitzer an. Wer körperlich fit ist und bereit, sich auf das Thema Huf einzulassen, der kann mit einigen regelmäßigen Raspelstrichen an der richtigen Stelle sehr viel für sein Tier tun. Und nebenbei eine ganz neue Ebene der Beziehung entdecken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert